ATEMSCHEMEL, ATEMROLLE und Bioenergetik-Übungen


Der Bioenergetische Atemschemel

Der Bioenergetische Atemschemel oder Hocker steht in jeder Bioenergetischen Praxis. Das englische Wort dafür ist „stool“ = Hocker. Gemeint ist also nicht das deutsche Wort „Stuhl“. Manche sagen auch „Bock“.

 

Weitere Informationen zur Arbeit mit dem Atemschemel: zum Bioenergetik Video

 

Der Atemschemel ist dazu da, sich mit dem Rücken darüber zu legen. So kommt es zu einer starken Dehnung der Wirbelsäule. Der so entstehende Druck wirkt direkt auf Muskelverspannungen im Rücken, die oftmals Ursache für Rückenschmerzen sind. Wenn es gelingt, die Verspannungen zu lösen, lassen sich die Schmerzen oftmals lindern. Zusammengeklappt, siehe Fotos, lässt er sich gut verstauen.




Die Bioenergetische Atemrolle

Die Bioenergetische Atemrolle hat einen Durchmesser von 37 cm. Sie ist mit einer körpergerechten Auflage versehen, die aus Schaumstoff mit hochwertigem Stoffbezug gefertigt ist. Wenn man sich mit dem Rücken darüber legt, entwickelt sie einen sanften Druck (sanfter als der Atemschemel) und bietet den Vorteil, dass man jede Stelle des Rückens selbst "durcharbeiten" kann. Die Atemrolle ist sozusagen die Vorstufe zum Bioenergetischen Hocker und sehr geeignet, der Patientin*dem Patienten die Angst vor der starken Dehnung zu nehmen. Unten geht es zum Bioenergetik Video.




Der Bioenergetische Würfel

Der Bioenergetische Würfel ist 80 bis 100 cm hoch. Er wird mit den Fäusten, einem Tennisschläger oder einem Stock bearbeitet. Patienten*innen drücken so ihre Wut körperlich aus. Viele haben davor Hemmungen, erst recht, wenn sie die Wut mit lauten Schreien begleiten sollen. Unten sehen Sie das Bioenergetik Video.

 

Bioenergetischer Würfel nicht im Angebot




Grounding (Nach Wikipedia)

Der intensive Kontakt zum Boden symbolisiert den intensiven Kontakt mit der Realität. Wie stehe ich auf dem Boden, wie stehe ich im Leben? 

Ein zentrales Konzept in der Bioenergetischen Analyse ist das sog. „Erden“ oder „Grounding“. Lowen begann in den 1950er Jahren mit seinen Patienten im Stehen körperlich zu arbeiten. Das hatte es bis dahin im psychotherapeutischen Kontext noch nicht gegeben. ....Grounding (wird) verstanden als

  • das Stehen und der aufrechte Gang im Schwerefeld der Erde (Kontakt zum Boden, Standfestigkeit und Eigenständigkeit)
  • Fühlkontakt mit allen Bereichen der eigenen Körperlichkeit, als Verwurzelung in der Wahrnehmung des Körperselbst
  • Verbundenheit mit der eigenen Geschichte, Verstehen der eigenen Biografie
  • Fähigkeit, Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten
  • Fähigkeit, Selbstentgrenzungen durchzustehen (spirituelle Dimension, Transzendenz)
  • Voraussetzung für Containment (emotionale Haltekraft) und Erregungsableitung in den Boden (als Voraussetzung für eine lebendige Sexualität).

"Elefant", "Kicken" und "Bogen" - Die Bioenergetischen Grounding-Übungen

Der "Bioenergetische Elefant"

Der „Elefant“ erinnert viele an alte Schulerfahrungen im Sportunterricht, die als unangenehm erlebt wurden. Anders der „Bioenergetische Elefant“. Die Übung geht so: Der*die Patient*in steht mit beiden Füßen auf dem Boden. Die Füße stehen "schulterbreit" auseinander und parallel. Die Knie sind leicht gebeugt. Zehen, Fußballen, Mittelfuß und Ferse konzentrieren sich darauf, den Boden zu spüren. Er*sie bückt sich nach vorn, die 10 Finger stützen ihn*sie am Boden ab. Er*sie beginnt nun ganz sanft, die Knie nach hinten zu drücken. Die Bioenergetische Art ist, die Knie nur so weit nach hinten zu bewegen, bis die Muskeln in den Oberschenkeln zu vibrieren/zu zittern beginnen. Diese Vibration/dieses Zittern verstärkt das Gefühl, die Füße in den Boden zu drücken und den Kontakt zum Boden und zur Realität besser zu spüren.  Unten sehen Sie das Bioenergetik Video.



Das "Zittern" in der Bioenergetik

Das Zittern der Muskeln, hier der Beinmuskeln, übernimmt eine wichtige Funktion. Es entsteht, wenn der Muskel stark belastet wird. Im Sportunterricht haben wir gelernt, dass man dann die Beine weiter durchdrückt, so dass das unangenehme Gefühl verschwindet oder nicht mehr so stark zu spüren ist. Gleichzeitig haben wir gelernt, flacher zu atmen, auch das verringert das Spüren. Das Zittern hingegen zeigt, dass der Muskel nach einem Ausweg sucht, der Anspannung zu entrinnen und wieder in den Zustand der Entspannung zu gelangen. Wer diesen Impulsen nachgibt, erlebt einen "gesunden" Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Aber der lässt sich nur spüren, wenn man den Muskel bzw. den Körper das machen lässt, was sein Bedürfnis ist, ohne dagegen anzuarbeiten. Dabei unterstützt diese Übung, Dadurch vertieft sich das Gefühl des Groundings. Das Zittern lockert den von Alexander Lowen beschriebenen "Muskelpanzer", Verspannungen können sich auflösen, Stress kann sich abbauen. Grounding-Übungen, die mit dem Zittern einhergehen, entspannen und kräftigen den Körper. Sie sind auf diese Weise auch eine gute Möglichkeit, dem Stress des Alltags speziell des Berufsalltags entgegenzuwirken.  

Bioenergetisches "Kicken"

"200 Mal kicken pro Tag, ist das richtige Maß", sagte Alexander Lowen. Das bringt dauerhaft Energie in den Körper. Es schafft die Verbindung zwischen Beinen und Becken und Atmung, macht die Körperregionen durchlässig. Wenn ich diese Übung einem Patienten oder einer Patientin vorschlage, kommt nicht selten Widerstand: "Das schaffe ich heute nicht." Was dann passiert, ist oft ein zu weiches/sanftes Kicken mit den Hacken in die Matratze. Mache ich dann darauf aufmerksam, folgt u. U. ein zu kräftiges, meist aber ein unkoordiniertes Kicken. Die Folge ist eine Anstrengung, die als belastend erlebt wird. Gelingt nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung eine koordinierte Bewegung, "einen Flow" herzustellen, dann folgt unmittelbar eine lebendige Energetisierung, eine Entspannung in der Anspannung (klingt paradox), und die 200 Kicks in die Matratze sind keine un-schaffbare Anstrengung, sondern eine vitalisierende Methode, mit sich selbst besser in Kontakt zu kommen. Es ist dann auch möglich, gleichzeitig im koordinierten Rhythmus die Fäuste hinzu zu nehmen, was die Energetisierung des gesamten Körpers möglich macht. 

Ich gebe zu, ich mache das selbst nicht jeden Tag. Aber wenn ich es praktiziere, genieße ich den Effekt und freue mich an dem vitalisierenden Gefühl.

Das Bioenergetik Video gibt einen Eindruck und zeigt, wie es geht. 



Der "Bioenergetische Bogen"

Der Bioenergetische Bogen führt viele zunächst wieder auf eine sportliche Spur. Der*die Patient*in steht erneut mit beiden Füßen auf dem Boden. Die Aufgabe besteht darin, mit beiden Händen, besser den Fäusten, von hinten das Becken nach vorn zu drücken. Die spontane Reaktion ist, den Oberkörper nach hinten zu bewegen, und zwar in dem Maß, wie ich das Becken nach vorn schiebe, um das Gleichgewicht zu halten. Viele streben eine möglichst „elegante“ Figur an. Es geht aber darum, genau den „Kipp-Punkt“ zu spüren, wenn die körperliche Unsicherheit beginnt, die von der Angst begleitet wird umzufallen. Können wir uns genau an diesem Punkt eine Weile halten und das "Kippen" ertragen, entwickelt sich eine Vibration/ein Zittern im ganzen Körper. Gut, wer das eine Weile aushalten kann. Denn dieser Punkt und das Gefühl des Zitterns verdeutlichen: 

Wie stehe ich im Leben, wenn es mal „kippelig“ wird, bleibe ich mit den Füßen am Boden? Bleibe ich im Kontakt mit meiner Umgebung, oder breche ich den Kontakt ab, wenn es zu Konflikten kommt?

Bioenergetik Video ist in Arbeit.